Aktuelles

 Film & Fernsehen für jedes Alter

Willkommen bei SilberFILM – wir definieren die Magie des Films für lebenslange Teilhabe neu. Filme bieten eine faszinierende Mischung aus Kunst, Bildung und Unterhaltung, aber oft werden die sich verändernden Vorlieben im Alter übersehen. Bei SilberFILM schließen wir diese Lücke. Wir bieten eine Plattform, die auf die einzigartigen Wünsche und Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist, und laden sie ein, sich aktiv an der Filmkultur zu beteiligen und diese zu genießen. Entdecken Sie mit uns maßgeschneiderte Angebote, die Teilhabe und Beteiligung in einer Welt des Films ermöglichen.

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Das silberne Ticket in die Zukunft der Kinos

Große Kinozentren bieten viel Unterhaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dabei gehen sowohl bei der Programmauswahl als auch bei der Vermarktung und Kommunikation die älteren Besucher über 65 Jahre unter. Die Online-Auftritte der Kinos sind oft sehr unübersichtlich, die Programme sowie das Besucherkonzept schließen bestimmte Altersgruppen mitunter sogar strukturell aus. Der Grund hierfür ist nicht in Willkür zu vermuten. Vielmehr scheinen sich die Kinobetreiber auf die bereits bekannten Zahlen und offensichtlichen Trends zu konzentrieren. Mit Blick auf die Kinozahlen wird schnell die wachsende Bedeutung von Kinobesuchern zwischen 30 und 60 Jahren deutlich.Klar, das sind konsumstarke Generationen, die den Genuss in Ehren halten, weil sie i.d.R. fest im Berufsleben stehen und sich regelmäßige Kinobesuche auch leisten können.

So gehen die Betreiber der Kinos zwar mehr und mehr auf Personen um die 50 ein, die wenigsten haben aber die älteren Generationen ab 65 Jahren im Blick. Nebst etablierten Formaten speziell für Kinder, Horrorfans, Familien, Fantasy-Enthusiasten etc. haben sich somit mittlerweile Formate für Personen „50+“, „Ladies & Gentlemen“ etc. entwickelt, aber für Senioren mit und ohne Assistenzbedarf fehlt es flächendeckend an innovativen Konzepten und an Machern, die sich diesem Umstand annehmen.

Dies wird sich in den nächsten Jahren ändern. Eine Bewegung, die maßgeblich durch die Arbeit der SilberFILM Community geprägt sein wird.

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Förder:innen

„Echte Kultur offenbart sich in der Wertschätzung der Persönlichkeit“

© Paul Anton de Lagarde, früher Bötticher (1827 – 1891), deutscher Orientalist und Kulturphilosoph

Sophie Rosentreter
[Foto: Katrin Schöning; Text: Carolin Makus]

Der Schlüssel im Umgang mit Demenz ist Leichtigkeit. Wer gelassen ist, kann sich nicht nur gut auf sein Gegenüber einlassen, sondern ebnet auch den Weg für viel Freude. Das ist trotz bzw. gerade bei Demenz sehr wichtig. Es braucht daher mehr Initiativen wie das Projekt Silberfilm. Hier wird der Blick nicht auf die Dinge gerichtet, die nicht mehr möglich sind, sondern auf die verbleibenden und auch die neuen Potentiale, die die veränderte Situation mit sich bringt.
Sophie Rosentreter

Sophie Rosentreter unterstützt das Projekt Silberfilm als Schirmherrin. Die beruflichen Wege der Fernsehmoderatorin und Regisseurin führten bereits quer durch die deutsche Medienlandschaft. Mit dem Thema Demenz kam sie insbesondere durch ihre Großmutter in Berührung. Dabei wurde ihr klar, dass es noch einiges an gesellschaftlicher Aufklärung braucht. Um nun anderen Angehörigen und Betroffenen zu helfen und das gesellschaftliche Bild von Demenz mitzugestalten, erarbeitet sie verschiedene demenzsensible Medienprojekte, wie zum Beispiel Ihre Aufklärungs- und Beschäftigungsinitiative    https://ilsesweitewelt.de

Demenz in der Familie sei zwar ein ernstes Thema, es lade unsere Gesellschaft allerdings dazu ein, sich von einer neuen Seite zu zeigen: sensibler, offener und spontaner, so Rosentreter. Die Beschäftigung mit der Demenz trage somit die Chance in sich, als Gesellschaft zu gesunden und eine neue Nähe zwischen den Menschen und Generationen zu erfahren. Diese Entwicklung fördert das Projekt Silberfilm und verdiene damit jede Unterstützung.

Der Schlüssel zu Personen mit Demenz ist Unbefangenheit und Nähe, sei es emotionale oder körperliche. Viele Angehörige gehen aus Unsicherheit allerdings zunächst auf Distanz, fühlen sich unbehaglich und finden ihr Gegenüber unberechenbar. Diese Erfahrungen hat auch Sophie Rosentreter gemacht. Mit dem Fortschreiten der Alzheimer Erkrankung ihrer Großmutter häuften sich auch die herausfordernden Situationen. Nun im Nachhinein betrachtet, so Rosentreter, würde sie einiges anders machen. Weniger verkopft und mechanisch an die Sache heran gehen, vor allem.

So gehen Kinder zum Beispiel, rein intuitiv, oft gekonnter mit der veränderten Situation um, finden leichter einen Zugang zu dementiell veränderten Familienmitgliedern. Und das gelingt ihnen, weil ihr Handeln in der Regel vom Hier und Jetzt geleitet wird. Es schwingen weniger Erfahrungen aus der Vergangenheit mit und auch weniger in die Zukunft gerichtete Sorgen und Ängste. Sophie, selbst Mutter, kann dies bestätigen. Ihre Tochter ist eine wahre Quelle der Inspiration für sie, nicht nur in Bezug auf den Umgang mit Demenz. Gemeinsam geben sie sich Ruhe und die Gelassenheit, die es im turbulenten Alltag braucht. Insbesondere, wenn man tagtäglich eine kleine Revolution führt. Ausgeglichenheit findet die Initiatorin und Geschäftsführerin von Ilses weiter Welt außerdem beim Yoga und draußen in der Natur. Hier schöpft sie Kraft für ihre aktuellen und künftigen Vorhaben. – Es ist schön, sie und ihren Tatendrang beim Projekt Silberfilm an Bord zu wissen!

Ismail Sahin
[Foto: Sarah Johanna Eick; Text: Carolin Makus]

Silberfilme sind nicht nur gut geeignet für Personen mit Demenz, sondern auch für alle anderen angenehmer anzusehen. Entschleunigung, mehr Wir und Wärme: Mit etwas Glück schwappt unsere Art Filme zu machen auch in die Reihen der Gesellschaft, über die Kino-Sitzbänke hinaus.
Ismail Sahin

Ismail Sahin unterstützt das Projekt Silberfilm als Schirmherr. Sein Wissen über Demenzen hat Ismail Sahin im persönlichen Umkreis gesammelt. Seine Nachbarin hatte Demenz, ebenso der Großvater seiner Frau Oona Devi Liebich. Und wo hat er die Entschleunigung für sich entdeckt? Natürlich: In Italien …

 

Ismail Sahin ist Regisseur, Filmemacher, Geschichtenerzähler. Dabei kann man sagen, dass es wohl kein Thema gibt, das ihn nicht interessiert. Eine besondere Rolle scheint allerdings soziale Gerechtigkeit zu spielen. Er reflektiert gesellschaftliche Missstände, denkt Gegebenheiten neu und setzt Bekanntes in neue Beziehungen zueinander.

So hat er sich zum Beispiel im Rahmen eines jungen Projekts mit der Thematik Demenz auseinandergesetzt. Er hat mit „Nicht schon wieder Rudi!“ einen Film ins Leben gerufen, der sich dem Vergessen widmet, ohne dass sich dieses Thema schwerfällig über alles andere legt. „Wir wollten die Demenz nicht direkt thematisieren, sondern eine betroffene Person handeln lassen.“ – Auf diese Weise ist es dem Team um Sahin gelungen, der Thematik fachlich gerecht zu werden, ohne die Vortragskeule zu schwingen. „Dabei war es uns wichtig, respektvoll mit dem Thema umzugehen und gleichzeitig unverblümt auf die Facetten der Krankheit aufmerksam zu machen.“

Der entstandene Film ist weniger laut als die meisten Filme, wirkt entschleunigt. Mit einem älteren Zielpublikum im Hinterkopf, arbeitete das Team viel mit Bildsprache, mit einfachen musikalischen Themen und Takten und einer ganz feinen Art von Humor. Es sind Aspekte wie diese, die aus einem herkömmlichen Film einen demenzsensiblen Film werden lassen. Ebenso machen seichte Szenenwechsel, ein sparsamer Umgang mit Location wechseln und der Fokus auf die Gefühls-Ebene den Streifen zu dem, was er ist: Ein Silberfilm. Ein Film also, überaus gut geeignet für Personen mit Demenz, aber eben auch für alle anderen im Publikum angenehm zu schauen. „Heutzutage sind viele Filme stark überladen, die Erzählstrukturen sind verworren, die Handlung ist schnell und Einstellungen wechseln häufig. Das stresst vor allem sensible Menschen enorm und macht aus dem Kinobesuch eher kein entspanntes Erlebnis.“, erläutert Sahin. Es wird also höchste Zeit für ein breiteres Alternativ-Programm, nicht nur thematisch sondern auch filmtechnisch.

Sein Wissen über Demenzen hat Ismail Sahin im persönlichen Umkreis gesammelt. Seine Nachbarin hatte Demenz, ebenso der Großvater seiner Frau Oona Devi Liebich. Und wo hat er die Entschleunigung für sich entdeckt? Natürlich: In Italien. Seiner ersten Ausbildung zum Industriekaufmann entwachsen, zog es ihn nach Florenz, wo er die Arbeit als Bühnenbildner und –beleuchter näher kennen gelernt hat. Noch im Bann der Theaterluft, folgten die intensive Beschäftigung mit der Fotografie, ein Studium der Schauspielkunst in Köln und nicht zuletzt das Schaffen eigener Werke.

Als Kind türkischer Eltern, als Deutscher, selbst zweifacher Vater und als Italiener auf Zeit, hat der Regisseur schon viele verschiedene Perspektiven auf das Alter und Altern kennenlernen dürfen. Kulturkreise gehen ganz unterschiedlich damit um. Die Türkei und Italien verbindet zum Beispiel ein kompromisslos starkes Familienleben, ein generationenübergreifendes Band, das Alter klein und Leben groß schreibt. Ismail Sahin meint sogar, dass es in Italien gar kein Alter gebe. „Da sind sie alle gleich alt!“ – Die Menschen sind draußen, genießen ihr Leben und sind vor allem eines nicht: Allein. Das ist ein enorm wichtiger Punkt, vor allem mit Blick auf viele deutsche Rentner. Hierzulande braucht es ein bisschen mehr Italien, mehr Wir und Wärme. Das ist außerhalb der Familien so selten in Deutschland, weil unsere bisherige Kultur einfach anders funktioniert hat. Es fehlt an Plattformen, an Orten und Formaten, bei denen ältere Menschen zusammenkommen können, sich austauschen können. In Deutschland steht die Versorgung Älterer im Vordergrund, nicht aber der Genuss des Lebens. Mit dem Projekt Silberfilm begegnet das Curatorium Altern gestalten genau diesem Umstand und bringt damit Steine ins Rolle, die das Altsein in Deutschland von Grund auf ändern könnten.

Uli Gaulke

Initiativen wie Silberfilm sind überaus wertvoll und tragen maßgeblich zum Wohlbefinden und zur freien Entfaltung im Alter bei. Noch dazu sorgen Projekte wie dieses für Sichtbarkeit ganzer Generationen, die ohne gesellschaftliche Teilhabe hinter anonymen Wänden verschwinden würden.
Uli Gaulke

Mit Uli Gaulke hat Curatorium Altern gestalten einen weiteren Schirmherrn für sich gewinnen können. Der Regisseur, Autor, Cutter und Kameramann ist in der Filmszene zu Hause und arbeitet weltweit an Filmen mit Tiefgang. Dabei spielen die Themen Alter, Geschichte und Zeitgeist vor allem mit Blick auf seine jüngsten Großprojekte eine bedeutende Rolle.

 

So zum Beispiel in den Dokumentarfilmen „CENTURY OF WOMEN“ (90 Minuten, ~2021), „SUNSET OVER HOLLYWOOD“ (97 Minuten, 2019) oder „AS TIME GOES BY IN SHANGHAI“ (90 Minuten, 2013). Wir haben Herrn Gaulke auf seiner Deutschland-Tour für seinen Film „SUNSET OVER HOLLYWOOD“ kennenlernen dürfen. Hierbei geht es um ein US-Seniorenheim für historische Größen der Filmgeschichte. Mit ihm sprachen wir über das Konzept Silberfilm, über gesellschaftliche Teilhabe quer durch die Generationen und über Schaffenskraft ohne Altersgrenzen.

„Silberfilm bringt verschiedenste Personengruppen zusammen, gibt Austausch sowie Selbsthilfe eine Bühne und sprüht Funken der Lebensfreude. Menschen hören nicht plötzlich damit auf Hobbies und Leidenschaften zu verfolgen. Doch all zu oft fehlen die nötigen Strukturen für Personen höheren Alters, um ihren Passionen nachzugehen. Silberfilm ändert dies. Hier bietet sich jedem Filmfreund und jeder Filmfreundin die Möglichkeit in geliebte Filmwelten einzutauchen, ganz unabhängig vom Vorliegen psychischer Einschränkungen und von veränderten Bedürfnissen. Das ist Selbstbefähigung, Empowerment, auf kultureller Ebene und dafür möchte ich an der Seite vom Curatorium Altern gestalten in Form meiner Schirmherrschaft gern einstehen“.

Wir freuen uns über die zahlreichen Überschneidungen unserer Interessen und Schaffenskreise, sehen zudem aber auch Bereiche, in denen wir uns gegenseitig inspirieren können. Uli Gaulke begleitet unser Team vom Curatorium Altern gestalten also künftig auf dem spannenden Weg. Wir blicken der Zusammenarbeit mit Herrn Gaulke als starken Branchenpartner gespannt entgegen, heißen ihn herzlich willkommen und sagen: „Action!

Über Silberfilm

„Die Kultur braucht das Gespräch“

© Nicolas Nowack (*1961), Autor, Konzeptkünstler und TV-Schauspieler

Wie es zu SilberFILM® kam

Die Grundlage des Kinoprojekts SilberFILM® bildet die langjährige gerontologische Arbeit der Gründerin Sabine L. Distler und wissenschaftlichen Referenten Georg Weigl. In ihrem Umgang mit älteren Menschen mit und ohne Demenz ist die Frage entstanden, welche Medien  sinnvoll und wirksam sind. Dabei musste sie feststellen, dass es weder ein Medienkonzept für Ältere oder Menschen mit Demenz gibt, noch wissenschaftlich ermittelte Anhaltspunkte existieren, was Menschen in dieser Lebensphase interessiert.

Pilotprojekte SilberFILM® in Nürnberg

Dank bayrischen Forschungsgeldern und einer Bundesförderung im Rahmen der „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“  konnte herausgearbeitet werden, was ein Film oder eine Fernsehsendung mitbringen muss, um die Zielgruppe 70+ anzusprechen. Hier geht es um die richtige Filmmethodik: Dramaturgie, Kameraführung, Tonspur, Schnitt und Erzähltechnik spielen dabei eine entscheidende Rolle. Aus dieser Erkenntnis heraus ist die Idee entstanden, Kinonachmittage anzubieten, die unterhalten, berühren und die Bedarfe von Seniorinnen und Senioren berücksichtigen.

Kinoprogrammreihe SilberFILM®

Heute lockt es mit dem Kinoprogrammreihe „SilberFILM®  ältere Menschen mit und ohne Demenz und mit ihren Angehörigen heraus aus ihren vier Wänden und rein in die Kinosäle. Doch statt reines Senioren-Kino wird hier echtes Filmvergnügen für Jung und Alt geboten – und das an mittlerweile 7 bayrischen Standorten.

SilberFILM® Wissen

Das Team arbeitet weiter daran, ihr SilberFILM® Wissen digital anderen Netzwerkern zur Verfügung zu stellen. In Webinaren wird erklärt, wie ein SilberFILM Kinoprojekt aufgebaut und umgesetzt werden kann, wie man Programmkinos dazu bewegt, sich einer neuen Zielgruppe zu öffnen, wie die Mobilität gewährleistet werden kann und welche Rahmenbedingungen zu einem gelungen Kinoerlebnis beitragen. In Seminaren werden mediengerontologische Fakten und Lösungen für einen abwechslungsreichen (Pflege-)Alltag weitergegeben.

SilberFILM® Mitwirkung und FILM Beirat 60plus

Von Beginn der Initiative an gaben die bisher 3.500 Kinogäste ihre Filmbewertungen ab und Senior:innen sind bei der Film- und Programmauswahl der täglichen SilberFILM® TV-Tipps (Facebook) beteiligt.

Seit Gründung des digitalen FILM Beirat60plus  2022 engagieren sich bundesweit Ältere für mehr Mitsprache bei Film & Fernsehen.

Und damit ist SilberFILM® noch nicht am Ende angelangt. „Es ist nicht ausgeschlossen,“ so Distler „dass wir eines Tages einen eigenen Silberfilm produzieren.“